Überall, wo es etwas abzudichten gilt, stellt sich die Frage, welcher Dichtstoff der richtige ist. Hier finden Sie einen Überblick über die einzelnen Anwendungsbereiche und jeweils nötigen Stoffe, von der Dachabdichtung bis zum Verfugen des Badezimmers.
Acryldichtstoff für Fugen und Risse
Acryl ist ein Dichtstoff, der sich vor allem dazu eignet, Fugen zu verschließen, die keiner größeren Dehnbelastung ausgesetzt sind und überstreichbar sein müssen. Daher wird es für die Fußbodenabschlussfuge oder für die Abschlussfuge von Tür- und Fensterrahmen verwendet. Auch für das Abdichten von Rissen im Mauerwerk ist Acryldichtstoff geeignet. Im Nassbereich dagegen kann Acryl nicht verwendet werden, da es nicht wasserabweisend ist. Wichtig ist bei allen Arten von sichtbaren Fugen, dass diese nach Auftragen des Materials nachgezogen werden. Nur so wird garantiert, dass sie wirklich dicht sind und sauber aussehen.
Sanitärsilikon im Nassbereich
Silikon ist generell wasserabweisend. Spezielles Sanitärsilikon hat zudem pilzhemmende Wirkung, weshalb es sich für Feuchträume wie Badezimmer und Saunen eignet, oder in der Küche rund um das Spülbecken. Da Silikon nicht überstreichbar ist, muss eine zur Umgebung passende Farbe ausgewählt oder auf farbloses Material zurückgegriffen werden. Ein Tipp zur Verarbeitung: Beim Nachziehen der Fuge mit dem Finger oder einem speziellen Werkzeug diese in spülmittelhaltiges Wasser tauchen. Das Spülmittel fungiert als Trennmittel und verhindert, dass das Silikon an Finger oder Werkzeug hängenbleibt.
PU-Dichtstoff – Der Wetterfester Allrounder
PU-Dichtstoff ist ein diffusionfähiges Material, das oft dort verwendet wird, wo durch Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede Wasserdampf und somit Schimmel entstehen kann. Deshalb eignet es sich hervorragend als Dichtstoff zum Verschließen von Fenster- und Türfugen. Seiner hervorragenden UV- und Witterungsbeständigkeit und Elastizität wegen findet PU-Dichtstoff vor allem im Außenbereich Verwendung. Dabei ist es für fast alle Materialien geeignet, von Holz über Kunststoff bis Stein, und hat nicht nur dichtende, sondern auch verbindende, also Klebwirkung. Es gibt verschiedene Ausführungen des Materials, z. B. auch als Fugenmörtel für Pflastersteine und Terrassenplatten. Zu den einzelnen Produkten sollten die technischen Merkblätter zurate gezogen werden.
Bitumendickbeschichtung
Bitumendickbeschichtung kommt beim Abdichten von Wänden gegen Feuchtigkeit zum Einsatz. Zum Beispiel bei Kellerwänden mit Erdberührung soll verhindert werden, dass Wasser ins Mauerwerk eindringt. Dazu werden mehrere Lagen Bitumendichtmasse je nach Konsistenz des Materials mit einem Spachtel oder Farbwalzen in mehreren Lagen auf die Außenseite der Wand aufgetragen. Zu beachten ist hier die erforderliche Schichtdicke der ausgetrockneten Masse, die je nach Beanspruchung (genannt Lastfall) 1 bis 4 mm betragen muss.
Dach-Dichtstoff
Ein dichtes Dach ist notwendig, damit keine Schäden durch eindringendes Wasser in der Holzkonstruktion und im Innenbereich auftreten. Die gängigen Möglichkeiten sind das Abdichten mit Dachpappe und Bitumen-Schweißbahnen. Doch wird als Dach-Dichtstoff auch flüssiger Kunststoff verwendet. Dabei kommt es darauf an, ob es sich um ein Flachdach z.B. bei einer Garage oder einem Gartenhaus, oder ein Steildach handelt. Flüssiger Kunststoff wird gegossen und eignet sich daher für waagrechte Flächen. Um bereits verlegte Dachpappe zu schützen, kann diese mit speziellem Dachlack gestrichen werden. Zum Abdichten von kleinen Rissen oder Löchern im Dachbelag eignet sich auch Bitumenmasse.
Bei allen Arten von feuchtem Dichtstoff sollten Sie die Verarbeitungstemperaturen beachten. Zudem müssen die Untergründe immer trocken und fettfrei sein. Wenn Sie das Material richtig einsetzen, sollten Sie bei Ihrem Vorhaben keine Probleme haben.